DokFilmWerkstatt Monschau - Filmarchiv 2019 - 2022

Filme 2019

Titel Regie Produktion Kurzinhalt und Bemerkungen Länge Jahr
Ceres Janet van den Brand Diplodokus Ein Film über Jugenlichen und ihr Leben auf Bauernhöfen in Zeeland.
CERES is a poetic and tangible documentary film that follows four children as they experience the natural cycle of life on a farm. Each child lives on a remote farm in the southwest of The Netherlands and is learning the profession of their ancestors from a young age. They dream that one day they will take over the farm of their father.
Trailer: YouTube
62' 2018
Experiment Rojava in Syrien, Eine Gesellschaft im Aufbruch Robert Krieg freie Produktion Syrien, das ist seit Jahren der Inbegriff von blutigem Bürgerkrieg, IS-Terror und Stellvertreterkrieg der Mächte im Ringen um Einfluss im Mittleren Osten. Aber die notleidende syrische Bevölkerung floh nicht nur nach Europa, viele Menschen fanden auch innerhalb des Landes Zuflucht: im Norden Syriens, in der Region Rojava, an der Grenze zur Türkei. Hier leben Kurden, Araber, Aramäer und Syrer friedlich zusammen, seien es Muslime, Jesiden oder Christen. Oberste Prinzipien sind autonome Selbstverwaltung, Frauenemanzipation, Schutz und anteilige Beteiligung von Minderheiten und religiöse Toleranz. Diese Grundsätze sind in einer Art Verfassung, dem sog. Gesellschaftsvertrag, niedergelegt.
Aber funktioniert das auch in der Praxis? Wie kann es gelingen, jahrhundertealte Gesellschaftsstrukturen und Geschlechterbeziehungen aufzubrechen, die noch von traditionellen Handlungsmustern geprägt sind?
43' 2019
Träume habe ich viele Miriam Pucitta und Michael Chauvistré Happy Endings Film Yves Julio Waffo kommt aus Kamerun. Der frühe Tod der Eltern ließ ihn nach Europa aufbrechen. In Deutschland lernt er Krankenpflege und erlebt den Umgang mit Kranken und Sterbenden aus einem besonderen Blickwinkel. 48' 2019
Wunder der Wirklichkeit Thomas Frickel HE-Film Die verspießte Schlafmützigkeit der achtziger Jahre hat er gründlich aufgemischt – Martin Kirchberger, der Aktionskünstler, Zeichner, Maler, Schlagzeuger und Filmemacher, und vielleicht würde sein Name heute zusammen mit anderen bedeutenden Regisseuren der deutschen Filmbranche genannt, wenn... ... Wenn bei den Dreharbeiten zu einem satirischen Kurzfilm zum Thema „Sicherheit“ nicht das eigens dafür gecharterte Flugzeug abgestürzt wäre. 28 Menschen starben, drei wurden schwer verletzt. Unverletzt blieb nur der Tonmann, der in der Flugzeugtoilette saß. Nach mehr als 25 Jahren zeichnet Thomas Frickel ein persönlich gehaltenes Portrait seines Freundes und Kollegen Martin – als Zeitbild der achtziger Jahre in der deutschen Provinz, als Dokument jugendlichen Auf- und Ausbruchs - und zugleich als „Grenzgang auf dem schmalen Grat, der das Erfundene von der Wirklichkeit trennt.“
Weitere Infos (PDF Realfiction)
Trailer: YouTube
97' 2018
Vulva 3.0 Claudia Richarz, Ulrike Zimmermann MMM Film Zimmermann & Co. GmbH, Ulrike Zimmermann Die Schönheitschirurgie hat ein neues Aufgabengebiet: die (Weg-) Optimierung der Vulva – des äußeren weiblichen Genitales. Ausgehend von dieser Entwicklung bietet VULVA 3.0 – ZWISCHEN TABU UND TUNING einen unterhaltsamen, überraschenden und nicht zuletzt aufklärerischen Blick auf weibliche Intimregionen. Es geht um Wahrnehmung und Repräsentation, um Sichtbarkeit und Verstecken, um freiwillige Modellierungen und rituelle Verstümmelung, um anatomische Irrtümer und historische Perspektiven, um Zensur und Zelebrieren der Vulva und damit weiblicher Sexualität. Zu Wort kommen dabei unter anderem die Aktivistin gegen weibliche Genitalverstümmelung Jawahir Cumar, die bekannte Publizistin Dr. Mithu Melanie Sanyal, die Medizinhistorikerin Dr. Marion Hulverscheidt, die Publizistin der erotischen Jahrbände „Mein heimliches Auge“ Claudia Gehrke, die Erfinderin des „MS 5/2 Modells der weiblichen Sexualorgane für den Unterricht“ Angelika Beck, die Betreiberin des „Sexclusivitäten Salons“ und Herausgeberin von „Frauenkörper neu gesehen“ Dr. Laura Méritt und mehrere Mitgründer*innen der Gesellschaft für ästhetische und rekonstruktive Intimchirurgie GAERID e.V. 78' 2014
In unser aller Namen Tom Meffert, Dagmar Diebels CrossCultureFilm IN UNSER ALLER NAMEN
… tun Polizistinnen und Polizisten ihre Pflicht. So sieht es NRW Innenminister Herbert Reul. Er wählt diese Worte im Zusammenhang mit der Räumung des Hambacher Waldes. Aber offensichtlich sehen das nicht alle so. Es formiert sich ein immer breiterer Widerstand. Zu den anfänglich etwa 50 Waldbesetzern stoßen zunehmend mehr Unterstützer, so dass schließlich 50.000 im Wald demonstrieren. Kann es ihnen gelingen die übermächtigen Gegner aus Industrie und Politik zu besiegen? Der Dokumentarfilm legt die unterschiedlichen Strategien der beteiligten Gruppen offen. Damit setzt er sich nicht nur für die Erhaltung der Natur ein, sondern auch für den Schutz unserer Demokratie und unserer Bürgerrechte.
In unser aller Namen
89' 2019
Histoire(s) de Femme(s) Anne Schroeder Samsa Film (Claude Waringo)
Koproduktion:
Centre national de l'Audiovisuel (Viviane Thill)
Yann Tonnar: Der Film kam vor ein paar Monaten raus, es geht um die Geschichte der Frauen und der Frauenbewegungen in Luxemburg. Ich hab ihn noch nicht gesehen. Anne ist vor allem auch eine Filmproduzentin, und hat in den letzten 20 Jahren sehr viele Dokumentarfilme in Luxemburg produziert (unter anderem alle meinen ersten Filme). Ab und zu führt sie auch selbst Regie Ich warte noch auf Textbeschreibungen. Mehr Infos auf französisch vorab schon mal hier: Histoire(s) de Femme(s)ng> 68' 2018
Sweetheart Come Jacques Molitor Red Lion Productions Pol Cruchten, Jeanne Geiben Yann Tonnar:
Der Film handelt von Sexualität in Luxemburg. Jacques Molitor gehört zu der jüngeren Generation von Luxemburger Filmemachern, ist vor allem Regisseur für Fiktion, macht aber auch ab und zu Dokumentarfilme.)
92' 2012
Mère Courage Anne Schiltz Calach Films in Zusammenarbeit mit RTL - Luxembourg Yann Tonnar:
Mère Courage ist aus der Dokureihe routwäissgro. Der Film handelt von einer kapverdischen Mutter, die Herzprobleme hat und als Putzfrau in Luxemburg versucht, ihre Mädchen als alleinerziehende Mutter zu ernähren. Unter anderem geht es um den 18-jährigen Geburtstag ihrer Tochter.
Synopsis (luxemburgisch / französisch - Word-Dokument zum Download)
26' 2019
Wei (Die Weide) - Zorgen voor Pap Ruud Lenssen Ruud Lenssen Documetaries Thema des Dokumentarfilms ist die Demenz von Ruud Lenssens Vaters und dessen familiäre Betreuung. Vater Jac hat sich sein eigenes Paradies geschaffen: ein Hektar Naturgrundstück mit Pferden, Hühnern und Gemüsegarten. Das ist sein Lebenswerk und Jac ist entschlossen sich weiter darum zu kümmern. Doch gerade wurde beim ihm Demenz festgestellt. Die Natur und die Tiere geben Jac Trost und Halt in einer stets wachsenden Verwirrung. Mutter Ria beobachtet Jacs Entwicklung mit traurigen Augen. Die Sorgen um ihren Mann werden größer und sie muss mehr und mehr ihr eigenes Leben aufgeben. Ihre Gefühle von Liebe und Fürsorglichkeit schlagen regelmäßig um in Frustration und Vereinsamung. Trotzdem will sie Jac zu Hause versorgen, solange es geht. Während Jac versucht an seinem Paradies festzuhalten, kommt der plötzliche Abschied näher. Wei ist nicht nur ein Film über Demenz und häusliche Pflege, sondern auch eine liebevolle Erzählung über die Vergänglichkeit des Lebens.
Veröffentlichung: 22. Dezember 2019
71' 2019
Die Rote Linie Karin de Miguel Wessendorf Valentin Thurn DIE ROTE LINIE erzählt den Protest gegen die Vernichtung des Hambacher Forstes und den Widerstand gegen den Braunkohleabbau aus Sicht verschiedener Gruppen, die sich erst alleine, dann gemeinsam gegen den Energieriesen RWE stellen. Eine lokale David-gegen-Goliath-Geschichte unabdingbar mit den global relevanten Themen Klimawandel, Energiepolitik und ziviler Protestbewegung verknüpft. Der Hambacher Forst ist zu einem Symbol des Widerstandes gegen die bisherige Energiepolitik geworden. Die Auseinandersetzungen um die Räumung des Waldes im Herbst 2018 haben gezeigt, wie dringend die Diskussion um einen früheren Braunkohleausstieg für viele Menschen ist.
Info unter: https://mindjazz-pictures.de/filme/die-rote-linie-widerstand-im-hambacher-forst/
115' 2019

Filme 2020

Titel Regie Produktion Kurzinhalt und Bemerkungen Länge Jahr
Barstow, California Rainer Komers kOMERS.film Der dritte Teil von »The American West Trilogy« (die beiden anderen Teile sind »Nome Road System« und »Milltown, Montana« (VdR 2010)) ist das ergreifende, vielschichtige Porträt der Landschaften der Mojave-Wüste und des dortigen Lebens. Der Film mit seiner lockeren, dem sparsamen Fingerpicking eines John Fahey nicht unähnlichen Struktur, die an einen skelettartigen, zeitlosen Blues erinnert, beobachtet, wie sich das Leben innerhalb und außerhalb der Textur eines von der neoliberalen Ideologie großräumig umfahrenen amerikanischen Lebens entfaltet. Die Stimme des Dichters und Häftlings Stanley »Spoon« Jackson, der 1977 eine lebenslange Haftstrafe ohne die Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung antrat und seitdem in über einem halben Dutzend kalifornischer Gefängnisse einsaß, liest Ausschnitte aus seiner Autobiografie »By Heart«, während im Zwischenschnitt Bilder einer in reiner amerikanischer Mythologie getränkten Welt erscheinen, die in der brutalen Realität der rücksichtslosen Finanzpolitik untergeht. Barstow, California ist wahrlich die andere Seite des amerikanischen Traums. Giona A. Nazzaro (Visions du Réel – Nyon)
Weiter Infos - PDF
76' 2018
Voetbal is oorlog - Fussball ist Krieg Hans Heijnen In coproductie met NTR, Filmfonds en CoBO Achilles ’29 aus Groesboek ist einer der besten Amateurclubs der letzten Jahrzehnte. Der Dorfrivalität entkam er, indem er als erster Amateurclub in die erste Liga des Profifußballs aufstieg: die Jupiler League. Das schuf böses Blut bei den anderen fünf Amateurclubs aus dem Dorf. Achilles hatte sich übernommen, und das sollte ihm noch leidtun. In der Spielzeit 2016-17 muss Achilles ’29 vor allem mit der Familie Derks darum kämpfen, um das Abenteuer sowohl geschäftlich als auch sportlich zu einem guten Ende zu bringen. Niederlande Der Film lief in der Reihe Kijken bij de buren. 86' 2018
Bushof - Groovy City Colours Junodori music Junodori music Musikalische Impressionen zum Bushof Aachen - live gespielt wärend der Zoom-Videokonferenz docfest/online Bushof Aachen, 13.6.2020 4'55" 2020
Pfarrers Kinder - Punks Politiker und Philosophen Angela Zumpe paste up production Die Erwartungen einer Kirchengemeinde an eine Pfarrerstochter in den 1960er Jahren sind leicht zu benennen: Weniger frech als ihre Freundinnen hatte sie zu sein, weniger lustig und weniger egoistisch. Die Filmemacherin Angela Zumpe, beginnt mit der Perspektive der pubertierenden 16 Jährigen und den alten Super-8-Filmen aus dieser Zeit, um ihre eigenen Erfahrungen dann im Interview mit anderen Pfarrerskindern zu vergleichen: Die einen hat die Berufswahl ins Pfarrhaus zurückgeführt, andere haben sich weit davon entfernt. Was ist übrig geblieben vom „Mythos Pfarrhaus“ – vor allem im eigenen Leben?
Ausführliche Beschreibung
84' 2017
Ein trefflich rauh Land. Ein Jahr in der Schnee-Eifel Dietrich Schubert SchubertFilm Als ein trefflich rauh Land hat Sebastian Münster, Theologe und Cosmograph, im Jahr 1544 in seiner Cosmographia die Eifel beschrieben. Die Schnee-Eifel ist wohl der raueste Teil dieses Landstrichs. Ein Gebiet, etwa 20 Kilometer lang und 10 Kilometer breit, entlang der Grenze zu Belgien. Eine Randregion, der Regierungen und Gesellschaft zu allen Zeiten wenig Schutz boten. So waren die Menschen hier stets darauf angewiesen, in der Abgeschiedenheit eigene Verhaltensweisen, religiöse und kulturelle Bindungen und Bräuche zu entwickeln, um überleben zu können. Der Film beschreibt ein Jahr in der Schnee-Eifel. Winter, Frühling, Sommer und Herbst. Beobachtungen in einer Landschaft. Der Film ist montiert als eine Mischung aus Landschaftsporträt mit langen fotografischen Einstellungen und aus Beschreibungen der sozialen und wirtschaftlichen Situation der dort lebenden Menschen mit Fragen an die Zukunft dieser Region. Wie sieht es dort heute aus? 90' 1986/87
Bäume. Menschen. Sägen. Arbeitswelt Forst Andrea Graf Produktion für das LVR Nicht nur als grünes Ausflugsziel und wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems ist der Waldvon Bedeutung. Der Wald ist ein zentraler regionaler wie globaler Wirtschaftsfaktor als Rohstofflieferant und Arbeitsplatz. Forstwirtschaft ist ein hochkomplexes System, in dem Ökonomie und Ökologie berücksichtigt werden. Der volkskundlich-kulturanthropologische Dokumentarfilm stellt die Menschen vor Ort ins Zentrum: Förster, Forstwirte und Auszubildende im Forstbetriebsbezirk Zweifall, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zweier regionaler Sägewerke sowie Menschen, die sich ehrenamtlich im "Museumssägewerk Stolberg-Zweifall"engagieren, wurden bei ihrem Arbeitsalltag im Wald und im Sägewerk begleitet. Sie erzählen von ihrer Arbeit, von technischem Wandel und der Bedeutung des Waldes. Deutlich wird dabei die Faszination für den Forst als Arbeitswelt sowie die wirtschaftliche, ökologische und ortsgeschichtliche Bedeutung, die der Wald und die Holzproduktion in der Region für die Menschen haben.
Gedreht in Stolberg-Zweifall/Würselen
40' 2017/18
Wo Feuer ist, ist auch Rauch Volker Köster Ruhrpott-film Bilder, die scheinbar für sich selbst sprechen, vermitteln leicht entflammbare Eindrücke: Bei Demonstrationen in Paris wird ein Polizeiauto inmitten filmender Schaulustiger von Randalierern angegriffen. Ist die Szene hinter der öffentlichen Erzählung, die sie fortan rahmt, überhaupt noch sichtbar?
Diskussionsprotokoll einer Filmvorführung
Der Film lief bei: Duisburger Filmwoche, Internationale Kurzfilmtage Oberhausen, Blicke aus dem Ruhrgebiet, Dokumentarfilmwoche Hamburg.
30' 2016
Ein Haus in Ninh Hoa Philip Widmann pong Film GmbH in Kooperation mit Philip Widmann und ZDF, in Zusammenarbeit mit ARTE Das alte Haus der Familie Le liegt inmitten von Feldern am Rande der Kleinstadt Ninh Hoa, unweit der Südküste Vietnams. Ein von Frauen geführter Haushalt, weder reich noch arm, mit Hühnern hinter der Küche und Blick auf die umliegenden Reisfelder. Im Alltag der Hausbewohner wird die ungewöhnliche Konstellation der Familie sichtbar, in der das 20. Jahrhundert deutliche Spuren hinterlassen hat und Deutschland einen wichtigen Referenzpunkt markiert: Ein Teil der Familie lebt seit über 40 Jahren in der Nähe von Bonn, während der andere Teil der Familie in Ninh Hoa geblieben ist. Die Familiengemeinschaft umfasst anwesende und abwesende Verwandte gleichermaßen und erstreckt sich bis in die Welt der Geister. Das Leben dreier Brüder zeigt die Pfade der Geschichte: Der älteste wurde in den frühen 1970er Jahren als Diplomat an die Botschaft der Republik Vietnam in Bonn berufen. Bei Kriegsende 1975 existierte das Land, dessen diplomatischer Vertreter er war, nicht mehr, und er blieb mit seiner Familie in der BRD. Der zweite Bruder wurde Soldat und verschwand in den Wirren der letzten Kriegstage. Seine Überreste wurden nie gefunden. Der dritte wurde nach Ende des Krieges in ein Umerziehungslager geschickt. Heute ist er der einzige männliche Bewohner des Hauses in Ninh Hoa. Nicht weit entfernt vom Haus der Familie – an der Nationalstraße, die die Hauptstadt Hanoi mit Saigon, der ehemaligen Haupstadt Südvietnams, verbindet – steht das »Palmenhaus«. Die Kinder des nach Deutschland ausgewanderten Bruders haben es für ihre Eltern bauen lassen, obwohl diese sich nie dazu entschließen konnten, nach Vietnam zurückzukehren. Im Sommer 2014 kommen zwei Besucher aus Deutschland in das Haus der Familie in Ninh Hoa: Die älteste Tochter will über den Verkauf des Palmenhauses entscheiden, Zeit mit ihren Verwandten verbringen und nach alten Briefen aus Deutschland suchen. In der Zwischenzeit landet ihr Bruder in Hanoi mit der Absicht, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Familiengeschichte zusammenzuführen. Er kontaktiert ein Geistermedium, das ihm bei der Suche nach dem verschollenen Onkel helfen soll. Solange dessen Gebeine nicht im Familiengrab beigesetzt werden, bleibt der Onkel ein »hungriger Geist«, der sich nach seinem Zuhause sehnt. 108' 2016
Auf Anfang Georg Nonnenmacher HiHead Film, Georg Nonnenmacher 28 Jahre nach seiner Verurteilung wegen Mordes wird Michael Scholly aus der Haft entlassen. Drei Jahre hatte er sich darauf vorbereitet, ehe er Anfang Oktober 2018 die Anstalt verließ. Doch die Welt in die er nach 28 Jahren zurückkehrt hat sich in seiner Abwesenheit grundlegend verändert. Sind drei Jahre der Vorbereitung ausreichend, um nach annähernd drei Jahrzehnten Knast bereit zu sein für eine Rückkehr in die Mitte der Gesellschaft? Ist Scholly reif für die Freiheit? 114' 2017–2020

Filme 2021

Titel Regie Produktion Kurzinhalt und Bemerkungen Länge Jahr
Unser Haus! Kölner Obdachlose helfen sich selbst Susanne Böhm ThurnFilm Obdachlose besetzen mitten in der Corona-Pandemie ein Haus in Köln. Ihre Vision: gemeinsam wohnen und arbeiten. Mit Meldeadresse und Arbeitsvertrag hoffen sie auf einen Weg zurück ins Sozialsystem. Die Stadtverwaltung Köln will räumen, doch die Besetzer finden für ihr Projekt viel Unterstützung. Denn die Stadt hat ein Problem: knapp 6.200 Menschen leben hier auf der Straße. Europaweit steigt die Zahl der Obdachlosen dramatisch an: Zuletzt wurde sie auf 700.000 geschätzt – das ist ein Anstieg von 70 Prozent innerhalb der letzten zehn Jahre. 35' 2021
De mythe en de meester Bart Hölscher Rob Hüskens Tachtig jaar geleden schreef een jonge kunsthistoricus vijf laatmiddeleeuwse houten heiligenbeelden toe aan een onbekende beeldensnijder die hij de meester van Elsloo noemde. Later zijn nog ruim 200 andere beeldsnijwerken aan zijn inmiddels wereldberoemde oeuvre toegevoegd. Wie of wat is de meester van Elsloo en waarom zijn de aan hem toegeschreven heiligenbeelden ruim 500 jaar later nog altijd in staat om mensen diep te raken?
Deutsche Untertitel werden gemacht.
53' 2021
ACHTZEHN - Wagnis Leben Cornelia Grünberg 14P Filmproduktion, ARD in Zusammenarbeit mit Cornelia Grünberg Lisa, Fabienne, Steffi und Laura haben als minderjährige Mütter ihre Kinder zur Welt gebracht. Sie haben gedacht, damit wäre das Schlimmste überstanden - doch nun müssen sie darum kämpfen, ihre Kinder zu behalten. Denn noch sind sie nicht volljährig. Und sie müssen ihre Leben in den Griff bekommen, ihre Beziehungen, ihre Ausbildung, ihren Alltag, ihr Kind erziehen - und ihr Leben genießen wollen sie auch, sie sind ja noch so jung. Doch sie lassen sich ein auf dieses Wagnis Leben 90' 2014
Stad onderweg Jotja Bessems Stichting MaiLena Stadt unterwegs ist ein Dokumentarfilm über eine Fluchtgeschichte im eigenen Land.
52' 2019
1. Mixtape
2. HeimatKino
3. Wie tickst du denn?
(alles Webserien)
Benjamin BendaFilm 1. MIXTAPE (2018) - komplett fertig gestellte Pilotstaffel, unveröffentlicht - zu den Gründen sagt Benjamin Leers gern was.
2. HeimatKino ist eine dokumentarische Webreihe. Und eine 60minütige Dokumentation. Wir nehmen uns den ganz persönlichen Geschichten von einzelnen Programmkinos und ihrer Macher*innen an. Dabei fokussieren sich die Porträt-Filme auf die jeweiligen Besonderheiten der Filmtheater sowohl in Großstädten als auch im ländlicheren Raum. Das Projekt begann 2018 im Ruhrgebiet und entwickelt sich mittlerweile zu einem deutschlandweiten Projekt, welches die Kinos als einen einzigartigen Erlebnisort darstellt und deren Geschichte in den Vordergrund rückt.
Die Dokumentation HeimatKino - Kinokultur im Ruhrgebiet (55 Min.) wirft einen Blick auf die über hundertjährige Geschichte, aber vor allem auch auf die Gegenwart und Zukunft der Kinokultur. In dem Film werden die Besonderheiten der Kinogeschichte im Ruhrgebiet aufgearbeitet. Hier existierten einst hunderte Kinos, viele davon in einer Architektur, wie man sie heute in der Regel nur noch in Theatern oder Opern findet: mit eigenen Garderoben, Oberrängen und über 1000 Sitzplätzen. Von den über 500 Kinos, die es in den 1950er Jahren zwischen Dortmund und Duisburg gab, sind noch circa 50 Kinos übrig geblieben. Geschichten vom Untergang und Neuanfang stehen nebeneinander: Papas Kino ist tot, es lebe das Kino!
3. Neue Webserie in Entwicklung: Wie tickst du denn?
Zu den Projekten Mixtape und Wie tickst du denn?kann Benjamin Leers noch eine Formatbibel mitbringen, die neben den Pilotepisoden Teilergebnis des Entwicklungsprozesses war. Er hat sich schon angemeldet.
o.A. 2018
2020
2021
Landretter Gesa Hollerbach CORSO Film in Co-Produktion mit AMOUR FOU Vienna Die letzte Schule ist geschlossen, jedes zweite Haus steht leer, weit und breit nur Rapsfelder. Und die Menschen stehen irgendwann vor der Entscheidung – bleiben oder gehen? „Landretter“ spürt unterschiedlichen gesellschaftlichen Phänomenen nach, die der Strukturwandel auf dem Land mit sich bringt und folgt über den Zeitraum von mehreren Jahren vier Menschen, die dem Landleben ungewöhnliche Impulse geben: die Bürgermeisterin im sächsischen Seifhennersdorf gerät zwischen die Fronten, als Eltern durch illegalen Protestunterricht die Schließung der örtlichen Mittelschule verhindern wollen. Eine Bäuerin aus dem Allgäu geht in die Politik und versucht im Europäischen Parlament Druck zu machen gegen Landkonzentration in Europa. Und ein Astronom aus Österreich kämpft für den Schutz des Naturhimmels, indem er gemeinsam mit einem Gastwirt ein kleines, unbekanntes Dorf zum Weltkulturerbe erklären lassen will. Alle vier haben völlig verschiedene Hintergründe, sie verbindet jedoch der feste Glaube an die Kraft des Einzelnen und die Courage, mit ihrem Handeln Neuland zu betreten. Der Film taucht ein in ihren persönlichen Mikrokosmos und zeigt, was dem Niedergang auf dem Land entgegengesetzt werden kann. Dabei erzählt er eine zutiefst europäische Geschichte - denn in ganz Europa stehen die Menschen auf dem Land vor vergleichbaren Herausforderungen.
Film ist seit 1.7.2021 in den Kinos –> Trailer und Synopsis
Website Filmemacherin
83' 2019
Der Sog des Krieges Christoph Boekel Der Sog des Krieges ist ein Film über die zerstörerische Kraft des Krieges, über mentale Zerstörung und die Auswirkungen auf zukünftige Generationen.
Seit den 1980er Jahren habe ich die Kriegstagebücher meines Vaters und seine Feldbriefe an meine Mutter. Von 1943 bis zum Kriegsende war er ein zuverlässiger Offizier in der Strafdivision 999 und sah sich als „Werkzeug in einer mächtigen Maschine“. Seine Aufzeichnungen sind ungefilterte Dokumente aus der Unmittelbarkeit des Krieges. Sie vermitteln, wie er sich gefühlt, gedacht und erlebt hat. Sie zeigen, wie Propaganda verführt und wie die Gesetze des Krieges die Menschheit zerstören. Im heutigen Kontext gelesen und verstanden, sind die Notizen meines Vaters Warnungen für Spätgeborene.
Christoph Boekel
118' 2021
Instructions for Survival Yana Ugrekhelidze Fortis Fem Film Kurztext Berlinale: Alex ist wegen seiner Trans*identität gezwungen, im Verborgenen zu leben. Durch eine Leihmutterschaft seiner Frau Mari wollen sie Geld für eine Flucht nach Westeuropa bekommen. Doch bald entwickeln beide eine emotionale Bindung zu dem ungeborenen Kind.
Weitere Filmbeschreibung: Aufgrund seiner Trans*identität muss Alexander in seiner Heimat ein Leben im Verborgenen führen. Mit der Kennzeichnung als „weiblich“ im Pass kann er keinen legalen Job aufnehmen. Da selbst ein Arztbesuch ein Risiko für ihn darstellt, hat er seine Hormontherapie zur Transition mithilfe von Internetforen und der Trans*-Community vor Ort eigeninitiativ begonnen. Um ihrer perspektivlosen Lage zu entkommen und das Land verlassen zu können, entschließt sich Alexanders Frau Mari, für 12.000 US-Dollar eine Leihmutterschaft einzugehen. Doch der vermeintlich pragmatische Plan entpuppt sich als tückisch, denn Alex und Mari entwickeln nach und nach eine emotionale Beziehung zu dem ungeborenen Kind. Instructions for Survival erzählt von der Liebe zweier Menschen, deren Leben einem fortwährenden Kampf gleicht und die allen Widerständen zum Trotz zusammenhalten.
Film-Website
Trailer
72' 2021
1. Bouchbennersch Otto
2. Einer bleibt zurück
Janina Jung KHM Köln 1. Otto war eben anders. Sein ganzes Leben lang. Nie hat er irgendwo richtig dazugepasst, obwohl auch er natürlich dazugehören wollte. Hochintelligent war er, ein Denker, vielleicht sogar ein Poet. Im Dorf war er bekannt wie ein bunter Hund. Doch keiner kannte ihn wirklich. Später kam er in ein Arbeitslager, wurde sterilisiert. Er fand den Alkohol, klammerte sich daran. Einige wollten ihm helfen, am Ende musste er ins Heim. Noch heute erinnert sich jeder an Otto. Denn Otto war eben anders.
Fortsetzung des Textes
2. Die Autorin porträtiert ihren Großvater mütterlicherseits, der nach dem Tod der Großmutter alleine im Haus im Westerwald lebt.
1. 29'
2. 15'
1. 2012
2. 2016

Filme 2022

Titel Regie Produktion Kurzinhalt und Bemerkungen Länge Jahr
Komm mit mir in das Cinema. Die Gregors. Alice Agneskirchner Agneskirchner & Ehlermann Filmproduktion, Sandra Ehlermann Der Dokumentarfilm: Komm mit mir in das Cinema – Die Gregors zeigt Momente aus 80 Jahren Zeitgeschichte und 100 Jahren Filmgeschichte anhand der wichtigsten Stationen der Lebensgeschichte dieses ungewöhnlichen Paares erzählen. Heute ist Erika 86 Jahre und Ulrich 88 Jahre alt – die Geschichten, die sie über ihr Leben erzählen, sind amüsant, plastisch nachvollziehbar, gesellschaftskritisch und unterhaltsam. In einer dramaturgisch assoziativen Montage werden die gefilmten Interviews mit Erika und Ulrich Gregor mit Archivaufnahmen über Berlin, Schlaglichtberichten über die Berlinale und politische Ereignisse miteinander verwoben. Zusätzliche Filmausschnitte und Statements einiger ausgewählter Filme und RegisseurInnen werden einen filmischen Raum aufspannen, der nachfühlbar macht, welch unglaublich tolles „Fenster zur Welt“ der Film und das Kino sein können – und warum die Gregors ihr Leben dem Film gewidmet haben.
Film-Website
Material zur Uraufführung auf der Berlinale
Pressematerialien
155' 2022
Meine Mutter – Heimatlos.
Wie Nationalismus und Rassismus die Seelen der Menschen vergiftet
Horst Herz Horst Herz Filmproduktion Am frühen Morgen - Anruf aus dem Pflegeheim: Ihre Mutter ist heute Nacht verstorben. Als letzter noch lebender Angehöriger der Familie mache ich mich auf den Weg.
Eine Filmerzählung - Versuch die Geschichte meiner Familie zu verstehen. Gewidmet einer Generation von Frauen die ausufernden Nationalismus, Rassismus und die Folgen von Krieg und Vertreibung bewältigen mussten.
Film-Website
94' 2021
Miyama, Kyoto Prefecture Rainer Komers kOMERS.film The follow-up film to “Barstow, California” takes us to the mountains of Miyama, a remote forest and tourist area north of Kyoto. Uwe Walter, a shakuhachi player from Germany, lives there with his wife Mitsuyo for 30 years. Together with the villagers he prepares the annual Gion Festival. On the eve of the festival, the village representatives tell him that his self-built studio is to be demolished. This brings back memories for him of earlier times and his first steps as a Nō actor. In the manner of a fresco, the film interweaves rural depictions of everyday life with the story of its German protagonist. In the village community with its togetherness of generations, Uwe shares life with his neighbours, with farmers, hunters, woodsmen, poultry farmers and anglers, tills his kitchen garden, and like other tradition-conscious villagers, he also grows his rice. The film shows them in a harsh mountain landscape between the rainy season and the first snow.
German Documentaries
97' 2022
Zusammen. Zukunft gestalten Andreas Stiglmayr Stiglmayr Film Das Filmprojekt Zusammen begleitet verschiedene Changeprojekte, die im Rahmen von Reallaboren erforscht wurden. Ansatz ist es, wissenschaftliche Forschung, bürgerliches Engagement und auch kommunale Verwaltung für gemeinsame Transformationsprozesse in Synergie zu bringen. Zentrale Frage ist, wie wir es schaffen gemeinsam die großen Herausforderungen unsere Zeit zügig und gut zu meistern. Betrachtet werden Reallabore zur Mobilitätskultur in Stuttgart, zur Quartiersentwicklung in Karlsruhe, zur Dialogkultur bei der Umsetzung des neuen Nationalparks, sowie zur Schulentwicklung in Heidelberg. Der Blick nach Wuppertal verdeutlicht, was es für ein Ökosystem braucht, damit Wissenschaft, kommunale Verwaltung, Praxiserfahrungen und Engagement der Bevölkerung aufgreifen und fördern können. Zentral ist dabei die Frage was wir für ein Bildungssystem brauchen, was für eine Haltung, damit es überhaupt Menschen gibt, die gemeinsam mit anderen ihre Visionen umsetzen wollen und auch können. Dabei nähert sich der Film auch den inneren Themen der Akteure, ihren Motivation oder Ängsten, genauso wie den äußeren Herausforderungen die bei der Nutzung dieses innovativen Forschungsinstrumentes. Die Filmvorstellung zum Film bringen Akteure die politisch, zivil, kulturell oder wissenschaftlich am Wandel mitgestalten wollen, zusammen, in Diskussion und auch Aktionen! Die Realisation dieser Kulturevents findet in Kooperation mit Gemeinden, Universitäten, Bürgerinitiativen und Kinos statt. Ein speziell entwickeltes Seminar ermöglicht Studenten einen Filmpräsentation mitzugestalten und ihre eigenen Ideen und Themen für Change-Projekte mit dem Publikum zu diskutieren
Synopsis
Trailer
88' 2022
Hunter from Elsewhere - a journey with Helen Britton Elena Alvarez ochobarcos / eightboats filmproduction Ein blau glänzender Vogel in einem Dornengestrüpp aus dunklem Silber, steinerne Tropfen aus einer Wolke aus Metall, eine Geisterbahn beladen mit geheimnisvollen Schätzen. Die Schmuckstücke der australischen Künstlerin Helen Britton scheinen aus den Wunderkammern der Vergangenheit aufzutauchen und sind doch moderner Avantgarde-Schmuck, weltweit bewundert und gesammelt. Aufgewachsen in Newcastle, New South Wales, einer Hochburg der Schwerindustrie, zieht es die Australierin in den 90er-Jahren nach München. Sie studiert bei Otto Künzli in der Schmuckklasse der Akademie der Bildenden Künste und entdeckt die für sie „exotische“ Welt uralter Handwerkstraditionen. Der Film begleitet sie auf der Suche nach edlen und alltäglichen Materialien und fast vergessenen Handwerkstechniken, zeigt ihre Begegnungen mit den letzten Trägern eines untergehenden Wissens und führt den Zuschauer von Idar-Oberstein, dem ehemaligen Zentrum des Edelsteinhgandels über die Glasbläser in Lauscha, Thüringen bis in die Schwerindustriestadt Newcastle in New South Wales/Australien und Bangkok. Dabei erzählt der Film nicht nur vom Prozess der Entstehung, sondern auch von der Faszination und Anziehung, die Schmuck schon immer auf uns Menschen ausübt. „What we hold in our hands are memories“. Vier Jahre lang hat die Filmemacherin Elena Alvarez Lutz die Künstlerin begleitet. Herausgekommen ist eine poetische Spurensuche, weit über ein Portrait hinaus - ein Film über das Erzählen von Geschichten: die eigene und die der anderen.
Pressestimmen:
Ein erstaunlicher Film, (…) der in seiner leicht melancholischen Grundstimmung unwiederbringlich Vergangenes verhandelt und doch vollkommen im Hier und Jetzt steht. Julie Metzdorf / Bayerischer Rundfunk
Helen Britton könnte eine von Agnès Vardas Sammlerinnen aus Les Glaneurs et la Glaneuse sein, eine, die übrig gebliebenene oder weggeworfene Objekte wertschätzt und in das sprichwörtliche Gold verwandelt. Dunja Bialas/ Filmkritikerin/Artechock
Eine nie aufdringliche, fein beobachtete, geradezu taktile Annäherung an eine faszinierende Frau und deren Arbeit. Man begleitet Britton beim Auskundschaften von Materialien – was mitunter wirkt wie Archäologie, forschend in Industrie-Relikten so sehr wie in ihrem eigenen Leben. Woraus Schmuck-Werke werden als eine Art kondensiertes, transformiertes Gedächtnis. Thomas Willmann, Münchner Merkur.
Klimt02
Portrait Elena Alvarez in ART AUREA
Trailer
97' 2021
Nicht verrecken Martin Gressmann KZ Sachsenhausen, der Belag der Lagerstraße wechselt von Stein zu Asphalt, von Schotter zu Kies. Darüber lässt man Gefangene laufen, erst 32, dann 48 Kilometer am Tag. Sechs Reichsmark pro »Läufer« kassiert die SS von Schuhherstellern wie Salamander, Bata und Co., die ihre Produkte dann auf Abrieb, Festigkeit und dergleichen untersuchen lassen. Später, die Rote Armee nähert sich den Lagern, müssen die Häftlinge wieder laufen. In Kolonnen zu 500 werden sie auf Todesmärsche durch Brandenburg und Mecklenburg getrieben, durch Dörfer, wo die Bewohner*innen verstohlen hinter den Fenstern stehen, die Erschießungen von Zurückbleibenden beobachten. Schaut man genau hin, zeigt sich das Schicksal der Gepeinigten noch im Gelände. Und die Geschichte zeichnet auch die Menschen, die Überlebenden oder die »Bystander«: Geschehenes und Gesehenes ist allen eingebrannt … Sechs Jahre hat Martin Gressmann an dieser dichten Recherche gearbeitet, die uns wie eine präzise Tiefenbohrung das Grauen der letzten Kriegstage vor Augen führt.
Gesprächsprotokoll der Duisburger Filmwoche
taz-Artikel zum Film
110' 2015-2021
Tigersprung Boaz Kaizman, Peter Rosenthal, Marcus Seibert Ernst Berliner war jüdischer Bahnradmanager aus Köln-Ehrenfeld. Nachdem er den 2. Weltkrieg versteckt in Zaandam in den Niederlanden überlebte und nach Florida auswanderte, kehrte er 1966 nach Köln zurück, um die Mörder seines Freundes, des Fliegerweltmeisters Albert Richter zu finden. Die Kölner Staatsanwaltschaft war nicht daran interessiert, den Fall aufzuklären. Albert Richter, Fliegerweltmeister von 1932 und mehrfacher Deutscher Meister, war Anfang 1940, beim Versuch Deutschland in Richtung Schweiz zu verlassen, verraten und im Gestapo Gefängnis Lörrach ermordet worden. Er hatte sich zuvor stets geweigert, den Kontakt zu seinem jüdischen Manager abzubrechen, den Hitlergruß zu entrichten oder während seiner Rennen Hakenkreuz-Trikots zu tragen. Die Kölner Staatsanwaltschaft will 1966 kein Verfahren zur Aufklärung des Geschehens eröffnen. Wichtige Zeugenaussagen werden nicht berücksichtigt, eine Autopsie wird nicht durchgeführt. Erst nach intensiven Eingaben einzelner Radsportspezialisten und langer Diskussion wurde das Kölner Velodrom Mitte der Neunzigerjahre in Albert-Richter-Bahn getauft. Der Streit um die Benennung zeigt, dass der Nazi Ausspruch: "der Name Albert Richter möge auf ewig aus unseren Reihen gelöscht sein!" noch weit in die Bundesrepublik Deutschland hineingewirkt hat.
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27' 2017
We almost lost Bochum Benjamin Westermann We almost lost Bochum erzählt von RAG (Ruhrpott AG), einer der wichtigsten Rap Crews der 90er Jahre mit einer bewegenden Geschichte über Freundschaft, Leben und Tod. Und das Ruhrgebiet. Obwohl nie im Mainstream angekommen, haben RAG Spuren hinterlassen: Jan Delay, Kool Savas, Curse, Die Kassierer und die Stieber Twins erzählen in WE ALMOST LOST BOCHUM, wie sehr RAG sie damals und heute inspiriert haben. Und welche Bedeutung die Gruppe für Deutschrap hatte – weit über den Pott hinaus. 20 Jahre nach Veröffentlichung ihres Klassikers Unter Tage ziehen sie Bilanz. Mit nur zwei LPs haben die Rapper Aphroe, Pahel und Gallasowie DJ/Produzent Mr. Wiz dem großen Deutschrap-Boom Ende der 90er ihren Stempel aufgedrückt. Zwei Jahrzehnte später begleitet der Film die ehemaligen Mitglieder vom tiefsten Ruhrgebiet bis nach Washington D.C., dokumentiert ihre ersten Konzerte nach 15 Jahren Bühnenabstinenz und beleuchtet den tragischen Tod des RAG-Mitglieds Galla. Was ist aus den Bandmitgliedern geworden? Wie hat sich ihr Leben nach RAG verändert? Welchen Einfluss hat die Crew bis heute auf Deutschrap und warum sind RAG trotz ihres Stellenwertes unterm Radar geblieben? We almost lost Bochum ist ein Denkmal für RAG und beleuchtet die erste echte Hochphase des deutschen HipHop.
100' 2020
De Toekomst van het Hemelrijk John Rouvroye Der Landwirt Jos Soogelee setzt in seinem Betrieb seit Jahren auf eine nachhaltigen und kleinbäuerlichen Ansatz. Inzwischen ist er auf der Suche nach einem Nachfolger für seinen 'Hemelrijk', aber die Junglandwirte stehen nicht Schlange, um in seine Fußstapfen zu treten. Für sie, die in der konventionellen Landwirtschaft aufgewachsen sind, geht es nach wie vor hauptsächlich um Größe und Menge.
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73' 2021