DokFilmWerkstatt Moschau 2025
Wir freuen uns, dass die DokFilmWerkstatt Monschau 2025 wieder in gewohnter Weise stattfinden kann. Zum 11. Mal treffen sich Kolleginnen und Kollegen im romantischen Eifelstädtchen Monschau.
Wir zeigen Dokumentarfilme aus Deutschland und den Niederlanden. Im Anschluss an die Vorführungen gibt es Werkstattgespräche mit den Filmemacherinnen und Filmemachern. In kollegialer Atmosphäre tauschen wir uns über unser Handwerk, über Produktions- und Vertriebsbedingungen und über Gestaltungsmöglichkeiten aus. Wie schon in den Jahren zuvor führen wir Gespräche „entre nous“ – abseits der Konkurrenzsituation bei Filmfestivals oder Branchentreffen, die zwangsläufig oft von Selbstdarstellung geprägt sind.
Bürgersaal Aukloster
Auch in diesem Jahr nutzen wir das Aukloster Monschau für die Filmvorführungen, die Gespräche und das Zusammensein bei Essen und Trinken. Wir richten eine Kinoprojektion ein, die in Bild- und Tonqualität hohen Ansprüchen genügt.
Ferienwohnungen auf der Burg
Auf der Burg Monschau sind fünf komfortable Ferienwohnungen reserviert. Die Tagungsgebühr beträgt 130 €. Darin enthalten sind die Verpflegungs- und Übernachtungskosten für drei Tage und zwei Nächte. Außerdem besteht die Möglichkeit, ein Hotelzimmer in der Altstadt unter monschau.de selbst zu buchen. Dann reduziert sich die Tagungsgebühr auf 80 €.
Übernachtung
Ferienwohnung auf der Monschauer Burg:
Hirschhaus, Jugendherberge Burg Monschau
Auf dem Schloss 4
52156 Monschau
Individuelle Hotelzimmer in der Altstadt:
monschau.de
Altstadt Monschau
DokFilmWerkstatt Moschau
3. – 5. Oktober 2025
Aukloster Monschau
Austraße 7
52156 Monschau
Beginn Freitag, 3.10.25 14 Uhr
Ende Sonntag, 5.10.25 17 Uhr.
Aukloster
Anreise
Bus 66 von Aachen Bushof oder Bahnhof Rothe Erde bis Haltestelle Monschau Altstadt.
Kosten
Tagungsgebühr mit Übernachtung 130 €
Tagungsgebühr ohne Übernachtung 80 €
Fragen bitte per E-Mail an:
Michael Chauvistré
michael@happy-endings.de
+49 241 5597240
+49 172 3056444
Programm
Freitag 3.10.25
13.30 – 14.00 Ankunft | Kaffee | Kuchen
14.00 – 15.40 Backstage – Dorothee Oberlinger dirigiert Telemann
von Fosco Dubini, 96 min, D/CH 2023
15.40 – 16.10 Diskussion mit dem Regisseur
16.20 – 17.50 Liebe bringt uns nach Hause
von Nina Marczan, 90 min, D 2024
17.50 – 18.20 Diskussion mit der Regisseurin
18.20 – 19.00 Zimmerbezug auf der Burg Monschau
19.00 – 20.00 Abendessen
20.00 – 21.40 Paydos
von Müge Manuş, 93 min, TR 2025
21.40 – 22.10 Diskussion mit der Regisseurin
22.10 Ausklang, gemütliches Zusammensitzen
Samstag 4.10.25
10.00 – 10.55 The President’s Tailor
von Rick Minnich, 53 min, D 2024
10.55 – 11.25 Diskussion mit dem Regisseur
11.30 – 13.00 Sag mir, wo die Schönen sind …
von Gunther Scholz, 90 min, D 2007
13.00 – 13.30 Diskussion mit Regisseur
13.30 – 15.30 Mittagessen, Spaziergang oder
Besuch Fotografie-Forum der StädteRegion Aachen
Nachmittagskaffee
15.30 -16.55 FASIA – Von trutzigen Frauen und einer Trobadora
von Re Karen, 85 min, D 1987/2025
16.55 – 17.25 Gespräch mit der Regisseurin
und Produzent Gernot Steinweg
17.30 – 19.20 Eine deutsche Partei
von Simon Brückner, 110 min, D 2022
19.20 – 19.50 Diskussion mit dem Regisseur
19.50 – 21.00 Abendessen
21.00 – 22.50 Soldaten des Lichts
von Julian Vogel und Johannes Büttner, 108 min, D 2024
22.50 – 23.20 Diskussion mit Editor Sebastian Winkels
23.20 Ausklang, gemütliches Zusammensitzen
Sonntag 5.10.25
10.00 – 11.15 Work in Progress
von Michael Chauvistré, 72 min, D 2025
11.15 – 11.45 Diskussion mit Regisseur Michael Chauvistré
12.00 – 13.30 Sexploration
von Lisa Zielke und Lukas Soboll, 90 min, D 2025
13.30 – 14.00 Diskussion mit Kameramann Jakob Gehrmann
14.00 – 15.00 Mittagessen
15.00 – 16.45 Milou’s strijd gaat door (Milous Kampf geht weiter)
von Bart Hölscher, 103 min, NL 2025, deutsche UT
16.45 – 17.15 Diskussion mit Regisseur Bart Hölscher und Filmeditor Tim Klok
17.15 Ende der Veranstaltung | gemeinsames Aufräumen
Filmliste
| Titel | Regie | Kurzinhalt |
|---|---|---|
| Backstage– Dorothee Oberlinger dirigiert Telemann | Fosco Dubini 96 Min | D/CH 2023 |
Dorothee Oberlinger, Blockflötenvirtuosin, debütiert mit diesem Werk als musikalische Leiterin einer szenischen Produktion. Die Aufführung wurde in einer doppelten Perspektive festgehalten: als Opernfilm und als Dokumentarfilm „Backstage", der die Proben bis zur Premiere begleitet und zahlreiche Interviews enthält. Lydia Teuscher: Caliste, Florian Götz: Damon, Marie Lys: Iris, Alois Mühlbacher: Amynthas, Virgil Hartinger: Knirfix Musikalische Leitung: Dorothee Oberlinger, Inszenierung: Niels Niemann, Bühnenbild und Kostüm: Johannes Ritter Deutsch, Engl. UT |
| Liebe bringt uns nach Hause | Nina Marczan 90 Min | D 2024 |
Kurz nach ihrem 65. Hochzeitstag müssen Wies und Bert auf unerwartete Weise voneinander Abschied nehmen: Wies Gedächtnis lässt aufgrund ihrer Demenz nach, und sie darf nach einem Krankenhausaufenthalt nicht zu Bert nach Hause zurückkehren. Nun lebt Bert zum ersten Mal seit Jahrzehnten allein und erinnert sich an ihr gemeinsames Leben, welches Wies allmählich zu vergessen beginnt. Während seine Krebserkrankung und altersbedingte Beeinträchtigungen es ihm unmöglich machen, Wies ohne Hilfe zu besuchen, wird er mit der schwierigsten Entscheidung konfrontiert, die er je zu treffen hatte. |
| Paydos | Müge Manuş 93 Min | TR 2025 |
Having no climbing experience until now, Müge finds herself facing one of the toughest challenges of her life. After crossing paths with Belgian climbers Sander and Maarten, she joins them in creating a daring new climbing route on a towering cliff in a remote Mediterranean cove. As the team pushes through the unforgiving forces of nature, confronts their deepest fears, and tests the limits of their endurance, it is courage, friendship, and the unbreakable bonds of family that drive them toward the summit. Türkisch, Englisch, Englische UT |
| The President’s Tailor | Rick Minnich 53 Min | D 2024 |
Maximilian Grünfeld learned to sew while mending shirts for SS soldiers in Auschwitz when he was fifteen. Four years later, he re-invented himself as the American Martin Greenfield, and was making suits for the former general and future US president Dwight D. Eisenhower, who liberated him from Buchenwald in 1945. The Presidents’ Tailor is a short documentary about how one man transformed into the other against all odds. With his infectious smile, resourcefulness, and insistence on “quality with intrinsic value”, Martin Greenfield quickly rose from his humble beginnings as a floor boy at the GGG menswear factory in Brooklyn to become the highbrow tailor of choice for US presidents and celebrities alike. Together with his sons Jay and Tod, Martin built a bespoke menswear empire which now stands alone as a beacon in the once thriving men’s tailoring industry in New York City. The Presidents’ Tailor interweaves scenes of daily life at Greenfield Clothiers with a journey into Martin’s past, when his son Jay and his children David and Amy retrace Martin’s footsteps across Europe, from his hometown Pavlovo in western Ukraine, to Auschwitz and Buchenwald, where the young Martin lost his entire family. We also travel to the White House with Martin and his wife Arlene, celebrate a Seder with family and friends, and witness moving tributes by longtime customers and dear friends Michael Bloomberg and Colin Powell at Martin’s 90th birthday spectacle. The Presidents’ Tailor is a poignant tale of resilience, forgiveness and the fine art of bespoke menswear. It is also a reminder of the distinguished craftsmanship which once gave birth to the golden age of American manufacturing. Englisch |
| Sag mir, wo die Schönen sind … | Gunther Scholz 90 Min | 2007 |
Neun Frauen um die 40 – als sie 20 waren, gab es die DDR noch. Damals wollten sie alle „Miss Leipzig“ werden. Heute sind sie verheiratet oder immer noch Single, eine lebt in Scheidung. Sie haben Kinder oder bekommen sie gerade. Sie leben in der Schweiz, in Dubai, auch im Westen Deutschlands oder wie zuvor in Leipzig. Dort hatte ihre Geschichte im Mai 1989 ihren Anfang: Die „Leipziger Volkszeitung“ suchte die „Miss Leipzig 1989“. Nicht nur Schönheit und Oberweite waren das Maß der Dinge – die Kandidatinnen sollten auch gut über ihre Stadt und deren Geschichte Bescheid wissen. Nur wenige Monate vor dem alles verändernden Herbst 1989 fanden sich ungewöhnlich viele und viele ungewöhnliche Kandidatinnen. Die meisten wollten einfach mal bei einer Miss-Wahl dabei sein, doch viele von ihnen hofften auch auf Veränderung in ihrem Leben. Der Leipziger Fotograf Gerhard Gäbler, damals noch Student, nahm zwanzig von ihnen auf: Er machte ein Foto der Kandidatin am Arbeitsplatz, ein weiteres Foto im privaten Umfeld. Die Bilder der jungen Frauen in typischem DDR-Interieur sind inzwischen zu wichtigen zeithistorischen Dokumenten geworden. Zugleich erwies sich als Glücksfall, dass der Fotograf ein Kassettengerät für Kurzinterviews mitnahm. 18 Jahre später haben Gunther Scholz und Gerhard Gäbler die Frauen erneut besucht. Sehr unterschiedliche Lebenswege sind zu entdecken: Die Zimmerfrau im Leipziger Nobelhotel arbeitete damals in der Salzstangen-Produktion; eine andere ließ man in der DDR nicht Medizin studieren, heute ist sie erfolgreiche Innenarchitektin. Eine war Pionierleiterin und wusste schon damals, dass dieser Beruf für sie falsch war; noch vor dem Ende der DDR kündigte sie und war plötzlich arbeitslos, trotz Sozialismus … . Neun Frauen erzählen aus ihrem Leben. 1989 versuchten sie einen Schritt ins Rampenlicht. Was sich seitdem für sie verändert hat, erzählt dieser Film. |
| FASIA – Von trutzigen Frauen und einer Trobadora | Re Karen 85 Min | D 1987/2025 |
Der Dokumentarfilm von 1987 wurde für ein internationales Publikum überarbeitet und neu geschnitten. Fasia Jansen (1929 - 1997), charismatische Aktivistin und Sängerin mit einer kraftvollen Blues-Stimme, eine afrikanische Prinzessin, wuchs mit ihrer Mutter in Hamburg auf und überlebte nur knapp das Nazi-Regime in Deutschland. In den 1980er Jahren kämpfte sie gegen Rassismus und Unterdrückung und setzte sich für die Rechte der Frauen und den Frieden ein. |
| Eine deutsche Partei | Simon Brückner 110 Min | 2022 |
Der Film zeigt Innenansichten der AfD aus den Jahren 2019 bis 2021. Ohne Interviews oder Kommentare des Regisseurs wird die Arbeit von Funktionären auf der Bundes-, Landes- und Bezirksebene gezeigt, zu denen Simon Brückner einen exklusiven Zugang hatte. Sichtbar wird ein Spektrum: Die Ideenkosmen, Inszenierungen, Ressentiments und Eigendynamiken der Partei. Der Film feierte am 16. Februar 2022 auf der Berlinale seine Weltpremiere in der Sektion Berlinale Special. |
| Soldaten des Lichts | Julian Vogel Johannes Büttner 108 Min | 2024 |
David ist roh-veganer Influencer. Neben Nahrungsergänzungsmitteln verbreitet er auch Geschichten über dunkle Mächte und Gott. Soldaten des Lichts taucht in eine komplexe Welt zwischen Verschwörungsideologien und Selbstoptimierung ein und porträtiert Menschen, die in Deutschland ein Königreich errichten wollen. |
| Work in Progress | Michael Chauvistré 72 Min | 2025 |
Wie wollen wir leben? Der Film taucht ein in eine Welt, die am Ende einer Sackgasse inmitten von Feldern in Nordwestmecklenburg liegt. Die Landkommune entstand nach dem Zusammenbruch der DDR als Aussteigeroase. Rund um ein ehemaliges Gutshaus wurden ausgebaute Bauwagen, Lehmhütten und Tipis zu festen Wohnsitzen. Dreißig Jahre altes Archivmaterial bietet charmante Rückblicke im 16mm-Look auf die Anfangszeit der Dorfgemeinschaft. Und heute bietet sie einen spannenden Mikrokosmos, um Fragen nach Liebe und Partnerschaft, nach dem Zusammenleben und dem Streben nach Freiräumen in den Raum zu stellen. |
| Sexploration | Lisa Zielke, Lukas Soboll 90 Min | 2025 |
Sechs Personen führen vor der Kamera Aktionen durch, die sie bezüglich ihrer eigenen Sexualität gewählt haben - was könnte gut tun in der aktuellen Lebensphase? Was bestärkt, hilft, reizt, bereichert? Vulvas betrachten, Abdrücke davon machen, ein Ölritual, Aussprache mit den Eltern zur versäumten Aufklärung, Fußvorliebe thematisieren, schwanger Liebemachen, sich über Penisse austauschen, sich fesseln lassen, sich der Welt zeigen und Scham abbauen… Ein Filmprojekt über sexuelles Empowerment. |
| Milou's strijd gaat door (Milous Kampf geht weiter, deutsche UT) |
Bart Hölscher 103 Min | 2025 |
Als die 17-jährige Milou am 2. Oktober 2023 stirbt, endet ein jahrelanges Leiden. Die einst so lebensfrohe Milou ist nur noch ein Schatten des Mädchens, das sie einmal war. Sie leidet unter einer Reihe von psychischen Traumata. Ihre Angehörigen und Behandler versuchen alles, um ihr Leiden zu lindern und ihren Todeswunsch zu vertreiben. Als nach Jahren des Kampfes nichts mehr hilft, bringt die Sterbehilfe Milou die Erlösung, nach der sie sich so sehr sehnt. Ihr Kampf um ein würdiges Ende ihres Leidens ist vorbei, erhält jedoch eine bittere Fortsetzung, als eine Gruppe von Psychiatern und Ärzten ihren Fall zum Anlass nimmt, um die Sterbehilfe für Menschen unter 30 Jahren zur Diskussion zu stellen. |
Die DokFilmWerkstatt Monschau wird seit 2015 in Kooperation mit diversen Partnern veranstaltet. Sie ist Teil der Workshop-Reihe des BVR (Bundesverband Regie e.V.), gefördert von der Stiftung Kulturwerk der VG Bild-Kunst.. In der Euregio Maas-Rhein gelegen, laden wir wieder Filmemacherinnen und Filmemacher aus Belgien, Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden ein. Leiter der DokFilmWerkstatt ist Michael Chauvistré von Happy Endings Film.
Wir freuen uns auf ein spannendes Wochenende auf der Monschauer Burg! Das Werkstatt-Team mit:
Michael Chauvistré, Dagmar Diebels, Petra Schmitz und Tizian Stromp-Zagari
DokFilmWerkstatt Monschau 2024 – Rückblick
Die bereits 10. DokFilmWerkstatt Monschau vom 27.-29. September 2024 fand Jahr im Aukloster statt. Wir zeigten elf Dokumentarfilme an drei Tagen. Die Regisseurinnen und Regisseure sowie ein Kameramann kamen aus Köln, Düsseldorf, dem Ruhrgebiet, dem niederländischen Limburg, aus Brüssel, Paris, München, Berlin und aus Aachen waren jeweils anwesend. Jeweils eine halbe Stunde wurde zu jedem Film diskutiert – ernsthaft, humorvoll, kritisch, professionell und wertschätzend. Wunderbar, dass auch die Filmkulturinteressierten aus der Region Aachen sich gut in das Gespräch einbrachten und das ganze Wochenende mit uns in der Eifelenklave waren.
Fast alle der 30 Teilnehmenden nahmen die Schlafplätze in den fünf Ferienwohnungen auf der Burg wahr, so dass auch am Frühstückstisch weiter über die Filme diskutiert wurde und sich neue Ideen für Projekte und Kooperationen ergaben. So hat sich die Zusammenarbeit mit dem Limburg Film Festival weiterentwickelt. Am 5. Oktober 2024 gab es in Venlo auf dem Limburg Film Festival unter dem Motto „Kijkenbij de buren“ (Blicke zu den Nachbarn) ein Fenster mit zwei deutschen Filmen aus dem Programm der DokFilmWerkstatt.





